Was man noch sagen darf

In den politischen und gesellschaftlichen Debatten der vergangenen Jahre geht es zunehmend darum, was in welcher Form noch gesagt werden darf. Man denke nur an die Diskussionen übers Gendern oder über eine angebliche „Cancel Culture“ bei allen möglichen Themen.

Der Psychologe Steve Ayan greift die Frage nach den gefühlten Sprechverboten in seinem neuen Buch auf und betrachtet die dahinterliegenden Mechanismen. So werde einerseits der Appell, doch sensible und inklusive Sprache zu verwenden, von manchen stark moralisch aufgeladen, was zu Scham, aber auch zu Trotz und verhärteten Fronten führe. Andererseits würden Akteure speziell am rechten Rand Tabus bewusst herbeireden, um sich als Freiheitskämpfer zu inszenieren. Beides schade letztlich der Debattenkultur. Um aus der Spirale von Empörung und Tabubrüchen herauszukommen plädiert Ayan deshalb für mehr Gelassenheit, argumentative Klarheit und Ironie.

„Steve Ayan verblüfft immer wieder mit Dingen, die wir eigentlich gar nicht über uns wissen wollen – aber sollten.“

Eckart von Hirschhausen

Gespräch mit dem Autor bei Andruck im DLF.

Key Facts

  • Autor: Steve Ayan
  • Verlag: Carl-Auer
  • Erschienen am 26. Oktober 2023
  • Seiten: 90
  • Bestellung: hier
Empfehlungen

Die Brandstifter

Nach seinen Siegen bei den US-Vorwahlen am „Super Tuesday“ scheint Donald Trump die Nominierung als Präsidentschaftskandidat der Republikaner…