Protest ist ein wichtiges Mittel politischer Partizipation und – je nach Anliegen – in der öffentlichen Debatte oft umstritten, wie jüngst u.a. die Demonstrationen gegen Rechtsextremismus, die Bauern-Proteste gegen die Ampel oder die Pro-Palästina-Zusammenkünfte gezeigt haben. Was Protest erreichen kann, welche Formen des Aufbegehrens funktionieren und wann sich Menschen in Bewegung setzen, betrachtet Friedemann Karig in seinem neuen Buch.
Der Journalist beleuchtet die Theorie und Praxis des Aufbegehrens und zeigt anhand von Beispielen aus der Protestgeschichte, wie wichtig ein klares Ziel und Narrativ der Protagonisten, Kreativität, Hartnäckigkeit und die richtige Auswahl der Adressaten sind. Im Fokus stehen zudem Triggerpunkte, durch die Protestanliegen gebündelt werden können. Auch die besondere Rolle des friedlichen und zivilen Ungehorsams wird hervorgehoben. Insgesamt steht Karig progressiven Protesten, die die Welt verbessern wollen, sehr wohlwollend gegenüber. Allerdings bleibt dabei das destruktive oder rückwärtsgewandte Potenzial, das Proteste ebenfalls haben können, etwas außen vor.
„Eine informierte Liebeserklärung an den Protest“
Markus Reuter, Netzpolitik.org
Interview mit Friedemann Karig bei Deutschlandfunk Kultur
Key Facts
- Autor: Friedemann Karig
- Verlag: Ullstein
- Erschienen am 14. März 2024
- Seiten: 192
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