Am Ende der gewohnten Ordnung

In der aktuellen Zeit multipler Krisen – von der Erosion der Demokratie über Kriege und Konflikte bis hin zum Klimawandel – fragen sich immer mehr Menschen, wie ein Ausweg aus dem dauerhaften Ausnahmezustand aussehen könnte. Vor allem ist es die Aufgabe der Politik, adäquate Antworten auf die Krisen zu finden. Aus Sicht von Sophie Pornschlegel scheitert dies jedoch häufig an einem negativen Bild von politischer Macht, wie die Politikwissenschaftlerin in ihrem Buch analysiert.

Ausgehend von einer Untersuchung zentraler Krisen der Gegenwart zeigt sie auf, wie die Politik unter einem machiavellistischen, zynischen und individualistischen Machtverständnis leidet, bei dem oft Machterhalt oder Machtzuwachs im Vordergrund stehen. Die Autorin plädiert deshalb für ein positives, demokratischeres Verständnis von Macht, das Handlungsoptionen offen hält und den gesellschaftlichen Wandels adressiert. Dabei sollten besonders die Aspekte Gestaltungsmacht, kollektive Macht und moralische Macht in den Mittelpunkt gestellt werden, was von Pornschlegel mit entsprechenden Beispielen aus dem Politikbetrieb unterfüttert wird.

Interview mit Sophie Pornschlegel bei Deutschlandfunk Kultur.

Key Facts

  • Autorin: Sophie Pornschlegel
  • Verlag: Droemer
  • Erschienen am 2. November 2023
  • Seiten: 272
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