Laut. Warum Hate Speech echte Gewalt ist und wie wir sie stoppen können

Hasserfüllte Kommentare im Internet, sei es in Foren, sozialen Netzwerken oder Messenger-Diensten, haben sich zu einem weitverbreiteten Phänomen entwickelt. Wie es sich anfühlt, wenn man als Person des öffentlichen Lebens regelmäßig zur Zielscheibe von Hass und Hetze wird, schildert Sawsan Chebli in ihrem Buch. Die bekannte Berliner SPD-Politikerin nimmt die Erfahrung vieler Shitstorms zum Anlass, um gemeinsam mit ihrer Co-Autorin Miriam Yung Min Stein auf die Gefahren für den demokratischen Diskurs hinzuweisen, wenn besonders Frauen, Politiker:innen, Migrant:innen und Andersgläubige zunehmend Hate Speech ausgesetzt sind und sich deshalb aus der Öffentlichkeit zurückziehen.

Chebli erläutert, warum digitale Gewalt auch reale Gewalt ist und was die Abwertungsmechanismen des Sexismus, Klassismus, Rassismus und Populismus damit zu tun haben. Und sie plädiert dafür, die digitale Welt insgesamt ernster zu nehmen, z.B. sowohl das befreiende und demokratisierende Potenzial von sozialen Medien als auch ihre Schattenseiten wie Hassrede und Desinformation. Letzteren sollte ein „Chor der Engagierten“ durch lautes Einmischen und gemeinsame Netzwerke entgegentreten, wie die Autorin fordert. Neben diesem Aufruf an die Zivilgesellschaft betont sie aber auch – unterfüttert durch Gespräche mit Expert:innen – die Verantwortung der Politik und von Unternehmen gegen digitale Gewalt vorzugehen, etwa mithilfe von strengerer Plattformregulierung.

“Sawsan Chebli hat eine mutige Anleitung zur Rettung des gesellschaftlichen Diskurses geschrieben.”

Lorenz Maroldt, Chefredakteur Tagesspiegel

Key Facts

  • Autorin: Sawsan Chebli (mit Miriam Yung Min Stein)
  • Verlag: Goldmann
  • Erschienen am 29. März 2023
  • Seiten: 240
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