Wir werden einander viel verzeihen müssen

Als Jens Spahn zu Beginn der Corona-Pandemie davon sprach, dass man sich in ein paar Monaten wahrscheinlich viel werde verzeihen müssen, sorgte das für großes Aufsehen. Nun hat der ehemalige Gesundheitsminister gemeinsam mit zwei Journalisten ein Buch über seine Sicht auf die Pandemie veröffentlicht.

Er beschreibt darin, wie die Pandemie das Land verändert und die Politik mitunter überfordert hat (z.B. die uneinheitlichen Regelungen der Länder). Es kommen aber auch eigene Zweifel und Fehleinschätzungen in seiner Rolle als damaliger Krisenmanager zur Sprache.

„Ich bin sehr oft gefragt worden, wen ich nach der Krise um Verzeihung bitten muss. Mein eigentlicher Punkt war ein anderer: dass es überhaupt erst einmal eine Bereitschaft gibt, zu verzeihen. (…) Beide Seiten brauchen eine innere Haltung, die Verzeihen möglich macht.“

Jens Spahn

Zu Spahns Lehren aus der bisherigen Pandemie gehört die Einsicht, dass die Vorsorge und Vorausplanung in zu vielen Bereichen viel zu lange vernachlässigt wurde. Er fordert deshalb ein „Krisendrehbuch“ und die Analyse notwendiger Strukturen und Entscheidungswege – mit Blick auf die erneut steigenden Corona-Zahlen leider auch in diesem Herbst und Winter von Relevanz.

Key Facts

  • Autor: Jens Spahn (gemeinsam mit Olaf Köhne & Peter Käfferlein)
  • Verlag: Heyne
  • Erschienen am 28. September 2022
  • Seiten: 304
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