Wie gelingt es extrem rechten Akteuren wie der AfD, die politische Stimmung mithilfe ihrer Themen und Begriffe zu ihren Gunsten zu beeinflussen? Eine überzeugende Antwort auf diese drängende Frage liefert Volker Weiß in seinem neuen Buch.
Anhand mehrerer Beispiele analysiert der Historiker darin die rechten Gegenerzählungen zum westlichen Liberalismus, mit denen eine kulturelle Deutungshoheit angestrebt wird. Als zentrale Methode identifiziert er die instrumentelle Umdeutung der Geschichtsschreibung – á la „Hitler war Kommunist“, wie Alice Weidel jüngst verkündete. Ziel sei es dabei, aus unterschiedlichen historischen Versatzstücken eine Vergangenheit zu erfinden, die im öffentlichen Diskus idealisiert werden kann, um so politischen Zuspruch zu generieren. Durch den Blick nach Russland und in die USA macht Weiß zudem deutlich, wie nah sich Putin, Trump und AfD in diesen Zielen und Methoden sind.
„Es gibt Bücher, die müssten allen im Wahlalter zur Pflicht gemacht werden. Schreibt man ohne Ironie, nachdem man in die düsteren Nischen und auf die grotesken Verflechtungen geblickt hat, die der Historiker Volker Weiß mit bewundernswerter Geduld auseinanderklamüsert.“
Lennart Laberenz, der Freitag
Interview mit Volker Weiß im Philosophie-Magazin.
Key Facts
- Autor: Volker Weiß
- Verlag: Klett-Cotta
- Erschienen am 15. Februar 2025
- Seiten: 288
- Bestellung: hier
